10 Methoden wie du Triathlon härter machst als notwendig
26 June, 2018
von Lisa Dolbear
Beim Triathlon geht es darum vorwärts zu kommen …. Kraulschlag, Kraulschlag, Pedalumdrehung, Pedalumdrehung, linker Fuß, rechter Fuß bis ins Ziel. Einfach, oder? Nicht immer.
Der Kopf ist eine komplizierte Angelegenheit und obwohl er zu den mächtigsten Mitteln auf unserer Multisportreise gehört, kann er manchmal auch unsere Bemühungen schlicht blockieren. Hier kommen zehn Methoden, wie du Triathlon härter machst als nötig.
1. Vergleiche dich mit anderen
Natürlich hatten wir alle schon Momente in denen wir durch Instagram gescrollt haben und an einem Bild hängengeblieben sind, auf dem ein Trainingskumpel seine Laufuhr mitsamt Daten der letzten Einheit auf dem Display gepostet hat. Ein Blick auf die Geschwindigkeit pro Kilometer und wir haben plötzlich das Gefühl, dass wir uns in keiner Weise mit ihm messen können. Sich zu vergleichen ist natürlich und kann gesund sein, es wie besessen zu tun, kann dagegen die Leistung schmälern. Während in anderen Sportarten Erfolg anhand von Treffern, der Auszeichnung „Spieler des Tages“ oder einem Punktesystem gemessen wird, jagen Triathleten persönliche Bestzeiten, Finishermedaillen und Agegroup-Platzierungen. Halte dich an die kleinen Siege, um deinen Erfolg zu messen.
2. Du verbringst mehr Zeit mit #training als mit tatsächlichem Training
Wo wir schon bei Instagram sind - wie viel Zeit verbringst du damit, das perfekte Selfie zu schießen bevor du dich endlich aus Zone 1 herausbequemst? Eines der größten Hindernisse für Triathleten ist es, sich Zeit für ordentliches Training freizuschaufeln - dennoch verleiten mich einige der schillernden Trainingsfotos auf Social Media dazu zu glauben, dass hier mindestens zehn bis 20 Minuten draufgingen, um das Bild zuzuschneiden, einen Filter darüber zu legen und die Hashtags auszuwählen. Zeit, die man auch für ein Warm-up oder Stabitraining hätte verwenden können.
3. Du bist zu verkopft
Für ein gutes Training braucht es nicht viel - eigentlich hauptsächlich nur Einsatz und die richtige Einstellung. Andere Dinge mit einzubauen kann für Verwirrung sorgen. Halte deinen Plan einfach, indem du die Parts weglässt, die mit dem eigentlichen Training nichts zu tun haben. Anstatt ewig zu überlegen wie du am besten 10 km über eine bestimmte Strecke oder zu deiner Lieblings-Tageszeit läufst, nutze einfach die nächstbeste Möglichkeit, um 10 km zu laufen. Fertig.
4. Du trainierst mit den falschen Leuten
Wenn es um Trainingspartner geht, denke an Goldlöckchen und die drei Bären. Meistens sind die besten diejenigen, die am besten zu deinen sportlichen Fähigkeiten und Zielen passen. Wenn du dich dauernd mit Athleten an die Leistungsgrenze bringst, die schneller sind als du, riskierst du Übertraining und Verletzung. Wenn du die ganze Zeit mit langsameren Athleten herumbummelst, forderst du dich nicht. In beiden Fällen wird es für dich schwerer, deine Ziele zu erreichen.
5. Du erwartest immer das Schlimmste
Stellst du dir immer vor, was schlimmstenfalls passieren könnte? Wenn du nicht sicher bist, überprüfe die folgenden Punkte vor dem nächsten Training: Hast du Ausrüstung für jedes Wetter dabei? Hast du jedes Zipperlein, das du nach dem letzten Training gespürt hast, gegoogled? Denkst du ständig, dass du irgendwelche „Theorien“ belegen muss, warum es nicht so läuft wie geplant? Du musst dich ENTSPANNEN. Die meisten von uns Nicht-Profis gehen das Training am besten mit einer lockeren Einstellung an - konzentriere dich auf das Ziel der Einheit und sorge dafür, dass die Grundvoraussetzungen passen, damit du selbige sicher absolvieren kannst (Ersatzschlauch, Sonnenschutz, Helm), und dann lass’ dich treiben. Die Fähigkeit mit dem Unvorhergesehenen zurechtzukommen ist eine wichtige Eigenschaft, um im Triathlon erfolgreich zu sein.
6. Du achtest mehr auf Schein als Sein
Triathlon kann ein teurer Sport sein - muss er aber nicht. Man gerät leicht in Versuchung, immer das Neueste und Tollste zu haben, wenn es ans Material und die Ausrüstung geht. Aber das ganze „Blingbling“ wird nie die Leidenschaft ausgleichen, die diesen Sport zu etwas wirklich Schönem macht. Du kannst Leidenschaft und Tatendrang nicht kaufen.
7. Du suchst dir die falschen Rennen aus
Im Triathlon gibt es mittlerweile viele Renndistanzen und Austragungsorte - von Sprint- bis Langdistanz und von kleinem Vor-Ort- zu exotischem Event weit weg. Sich einen Wettkampf auszusuchen, der zu den eigenen sportlichen Fähigkeiten passt, ist wichtig, um sich im Multisport wohlfühlen. Suche nach Rennen, deren Streckenprofil und Klima dir liegen und Veranstaltungen, die du im Griff hast, wenn es um Material und Anreise geht.
8. Du setzt dir unrealistische Ziele
Viele Athleten träumen davon, einmal aufs Podium zu kommen oder bei einer Weltmeisterschaft anzutreten. Ob man solche Ziele erreicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die nicht in unserer Kontrolle liegen - dennoch gehen wir mit der Einstellung ins Rennen, dass wir alles schaffen können, wenn wir es nur genug wollen. Denke daran, dass es nicht zielführend ist, sich darauf zu versteifen, auf welchem Platz du in deiner Altersklasse gelandet bist. Konzentriere dich auf den Moment.
9. Du schleppst zu viel Ballast mit
Jeder hat mindestens eine Geschichte zu erzählen von einem Rennen, in dem es nicht gut lief - angefangen von Verpflegungspech über Rennabbruch bis hin zu Materialproblemen. Ein Wettkampf kann aus verschiedensten Gründen schief laufen und es bedarf nur eines einzigen, um dein Gehirn zu kapern und dich verrückt zu machen. Nimm’ negative Energie und schlechte Erfahrungen nicht mit ins Rennen, sondern beruhige deine Nerven mittels Visualisierungstechniken. Betrachte deinen Geist wie eine Bento Box - gerade groß genug für das was wirklich notwendig ist. Also weg mit dem ganzen Ballast und her mit den positiven Gedanken.
10. Du machst dich zum einsamen Wolf
Der Multisport hat so viel mehr zu bieten als die einsame Mission eines einzelnen Athleten. Für viele ist es die Kamaraderie, die sie bei diesem Sport hält. Triathletin Cheryl Cook aus Syracuse, NY, sagt, dass die Verbundenheit mit anderen Menschen, die sie in diesem Sport erlebt, für sie unbezahlbar ist. „Sie sind wie meine Familie. Wenn ich dabei bin, wenn jemand seine erster Tour über mehr als 100 km radelt, das erste lange Koppeltraining absolviert, dann das erste Mal über die Ziellinie läuft - das inspiriert mich“, sagt sie. Cook findet auch Rückhalt bei ihren Trainingspartnern. „Gemeinsam mit Freunden auf dieser Reise zu sein, lässt auch harte Zeiten leichter werden.“
Lisa Dolbear ist Triathletin, Radtrainering, Marketing-Expertin und zweifache Mutter.