Bist du bereit für die Triathlon-Saison?

11 February, 2017

Bist du bereit für die Triathlon-Saison?

Überprüfe diese 8 wichtigen Faktoren bevor du dich daran machst deine Ziele zu verfolgen.

von Jordan Blanco

Vergangenen Oktober, im Freudentaumel nach dem Finish bei meinem Saisonhöhepunkt, habe ich mich für mein nächstes Rennen angemeldet und dabei meine Regel gebrochen, mich nicht in der gleichen Woche mit einem neuen Rennen zu befassen, in der ich einen gefinisht habe. Und weil ich schon dabei war, habe ich gleich noch eine weitere persönliche Regel gebrochen, indem ich mich für eine Langdistanz früh in der Saison angemeldet habe. Dadurch musste ich nun den kompletten, nassen Winter in Kalifornien durchtrainieren (ich weiß, ich weiß, ich sollte mich nicht beschweren!).

Als ich mein Training Anfang des Jahres begann, entwickelte ich eine Checkliste von Faktoren, auf die ich in meiner Vorbereitung auf den großen Trainingsblock achten wollte, der mich auf mein erstes Rennen des Jahres vorbereiten sollte. Ich habe mich auch mit meinem Coach und ein paar Trainingspartnern ausgetauscht, um ihre Meinung zur Saisonvorbereitung zu hören. Vielleicht beginnt deine Saison ein paar Wochen oder Monate nach meiner, aber hoffentlich hilft dir diese Checkliste dabei, dich für eine erfolgreiche Saison in Position zu bringen.

Melde dich für ein Rennen an
Meine Euphorie nach dem Wettkampf hat diesen Punkt für mich abgehakt, vielen Dank auch. Obwohl ich gestehen muss, dass es nichts Besseres gibt als einen Renntermin im Kalender stehen zu haben, auf den man sich freuen kann. Er lässt mich nicht nur meine Aufmerksamkeit aufs Training fokussieren, ich finde es auch aufregend, die Reise zu planen und mich um die Logistik für das Event zu kümmern. Ich liebe es einfach Rennen und Urlaub zu verbinden.

Wenn du noch nach einem passenden Rennen suchst oder noch nie in Erwägung gezogen hast, ein Rennen an einem weiter entfernten Ort zu machen, schau dir doch einfach einmal den globalen Rennkalender an, um dein nächstes Triathlon-Abenteuer zu planen. Egal ob du schon immer die Küste von Maine sehen, die Rockies in Kanada besuchen, dem Nachwuchs Florida zeigen oder Verwandte in Europa besuchen wolltest – es gibt ein passendes Rennen dafür.

Sprich mit deinem Trainer … oder besorge dir einen!
Auch nach vielen Triathlon-Rennen erfüllt mich das Training für eine Veranstaltung dieser Größenordnung mit Freude und Furcht gleichermaßen. Doch anstatt die Angst überhand gewinnen zu lassen, bespreche ich meine Ziele mit meinem Trainer Matt Dixon von purplepatch fitness. Jeder Triathlon ist ein körperlicher Kraftakt und mit einem Trainer zu arbeiten bündelt meine Aufmerksamkeit und verhindert, dass ich mich kaputt trainiere. Er erstellt einen Trainingsplan, der mich körperlich auf den Renntag vorbereitet und bindet Einheiten ein, die über die Zeit mein Selbstvertrauen aufbauen. Einen Trainer zu haben hält mich auch dann bei der Stange, wenn der kalifornische Winter sich mal wieder besonders kalt und nass gibt.

Tune dein Rad
Sicherzustellen, dass das Fahrrad in gutem Fahrzustand ist, ist eine großartige Art sich auf Training und Wettkampf vorzubereiten. Im vergangenen Winter, bevor die Rennsaison begonnen hatte, habe ich ein paar einschneidende Materialveränderungen vorgenommen und mir ein neues Triathlonrad mit elektronischer Schaltung zugelegt. Dieses Jahr habe ich mich mit einem Komplett-Tuning auf die vor mir liegenden Radkilometer vorbereitet, meinen Renner gründlich von Trainings- und Wettkampfspuren des vergangenen Jahres gesäubert, die Bremsen kontrolliert und abgenutzte Kabel ersetzt. Ich habe mir auch neues Lenkerband gegönnt, sodass sich mein Rad wie neu anfühlt.

Passe deine Ernährung an
Als Profiathletin hat Sarah Piampiano wenig Zeit, sich während des Jahres mit etwas anderem als Triathlon zu befassen. Dennoch nimmt sie ihre Off-Season ernst – besonders die Freiheiten in ihrem täglichen Ernährungsplan. „Ich habe keine Angst davor in der Off-Season zwei bis vier Kilo zuzunehmen“, sagt sie. „Im Gegenteil, ich glaube, dass das meinem Körper guttut.“ Wenn sie dann zu ihrem Ernährungsberater Dr. Phil Goglia von Performance Fitness Concepts geht, um sich einen neuen, strengeren Ernährungsplan erstellen zu lassen, ist das ein klares Zeichen dafür, dass die Zeit reif ist, sich auf die kommende Saison vorzubereiten. „Er sperrt mich nach der Pause in einen Ernährungs-Knast“, scherzt sie. „Aber ich glaube, dass mein Körper auch zu einem gesunden Essverhalten zurück möchte, besonders, wenn meine Trainingsumfänge wieder nach oben gehen.“ 

Gehe einkaufen
Die Monate vor Saisonbeginn sind ein guter Zeitpunkt, um deine Triathlonausrüstung einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und das Equipment das noch gut in Schuss ist vom abgenutzten zu trennen, das ersetzt werden sollte. Da viele Hersteller für die kommende Saison neue Produkte auf den Markt bringen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du bei Vorjahresmodellen ein Schnäppchen machen kannst: egal ob Neo, Werkzeug, Wettkampflaufräder, Wattmessgeräte oder Laufschuhe. Meine Ausrüstung war noch recht gut erhalten, aber es war sinnvoll, mir noch ein paar Riegel und Gels zuzulegen, um genügend Treibstoff für die nächsten Trainingsmonate zu haben.

Melde dich für ein Trainingslager an 
Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich irgendwo über dem Pazifik, auf dem Weg in ein Trainingscamp auf Hawaii mit meinem Coach und vielen seiner Profiathleten. In den vergangenen zehn Jahren war ich jeden Winter ein paar Tage im Februar in San Francisco, um im wärmeren Klima dort zu trainieren. Die Orte haben sich über die Jahre etwas verändert und sind zu Kurztrips nach Santa Barbara, Tucson oder auch Costa Rica geworden, aber die Konstante bleibt der Anstieg meiner Fitness, den ich durch zwei oder drei Tage konzentrierten Triathlontrainings mit Freunden erziele.

Arbeite an deinen Schwächen
Viele Athleten nutzen die ersten Wochen und Monate der neuen Saison, um sich im Triathlontraining ihre Schwächen vorzunehmen. Mein Coach nutzt diese Zeit im Jahr, um die Fähigkeiten seiner Athleten weiterzuentwickeln und Kraft aufzubauen. „Das ist die Jahreszeit, in der wir es uns leisten können, mehr Zeit auf die technischen Aspekte des Sports zu verwenden“, erklärt er. „denn jetzt müssen wir noch nicht unmittelbar wettkampfspezifisch trainieren.“ Dixon führt weiter aus, dass diese Zeit im Jahr auch dazu verwendet werden kann, um an der Entwicklung von Kraft und Tempo zu arbeiten, was sich gut mit den für viele Athleten wetterbedingt kurzen, kalten Tagen vereinen lässt.

Egal ob du dich auf deinen Kraulzug konzentrierst, an deiner Trittfrequenz arbeitest oder durch Hügelläufe deine Kraft verbesserst, diese Zeit im Jahr kann aus Trainingssicht richtig viel Spaß machen, weil dir der Renntag noch nicht im Nacken sitzt.

Stimme dich mit der Familie ab 
Mein Mann und ich sind zwar beide Athleten. Da unsere Kinder aber aus dem Haus sind, brauchen wir dennoch unsere Rennsaison nicht mehr groß untereinander abzustimmen. Dennoch stelle ich immer wieder fest, dass das bei Athleten mit anderer Familiendynamik ganz anders aussehen kann. Sarah Cameto ist Profiathletin und Mutter zweier Kinder. Ihre Wettkampfsaison zu planen und vorzubereiten ist eine Familienangelegenheit, in die Ehemann und Kinder einbezogen werden. „Ich habe vor ein paar Jahren festgestellt, dass es für mich nicht funktioniert, im Sommer Rennen zu machen, wenn die Kinder Ferien haben“, sagt sie. „Vergangenes Jahr habe ich im Juni Rennen gemacht, dann eine Pause in der Saisonmitte eingelegt, in der ich weiter trainiert, aber nicht an Wettkämpfen teilgenommen habe.“ Diese Entscheidung schenkte ihr wichtige Zeit, die sie mit ihren kleinen Kindern und der Familie verbringen konnte.

Autorin Jordan Blanco aus San Francisco hat mehrere IRONMAN-Rennen gefinisht und sich für Kona qualifiziert.