3 Gründe, die Kraft des Pelotons zu nutzen

13 June, 2017

3 Gründe, die Kraft des Pelotons zu nutzen

Kompetitives Radfahren in der Gruppe und Radrennen sind die optimale Möglichkeit, um seine Geschwindigkeit, Kraft und sein Fahrtechnikkönnen zu verbessern. Obendrein sind sie super zum Netzwerken.

von Melanie McQuaid

Triathleten übersehen oft die Vorteile des Fahrens in der Gruppe und entscheiden sich für die Struktur und Vorhersehbarkeit des Trainings alleine oder mit ein oder zwei anderen Athleten. Aber, und hier seien zunächst einmal noch die Trainingsvorteile beiseite gelassen, es ist ein großartiges Erlebnis, den Klang surrender Laufräder zu hören, während die Landschaft an einem vorbei fliegt, und mit anderen Fahrern im Einklang dahinzurollen. Erfahre hier, warum Gruppenausfahrten, die Anmeldung zu einem Radrennen oder das Lösen einer Rennlizenz auf die To-do-Liste eines Triathleten gehörten sollten. 

Werde schneller 

In die Arbeit zu radeln, mit Freunden zu fahren und einem individuellen Trainingsplan zu folgen verbessern allesamt die Fitness auf dem Rad. In einer Gruppe oder einem Peloton zu fahren, hebt die Radfitness aber nochmals auf ein ganz anderes Level. 

In einer kompetitiven Gruppe oder einem Radrennen (manchmal ist das gar nicht so einfach auseinander zu halten!) werden Intervalle bei maximaler Anstrengung in zufälligen Abständen gefahren, wen die Athleten sich gegenseitig mit „Angriffen“ und Antritten testen. Diese Tempowechsel sind unvorhersehbar und können sehr schwer mitzugehen sein, aber sie sind essentiell, um Kraft und Leistung auf dem Rad zu verbessern. Außerdem schafft das Reagieren auf die Gruppendynamik und die Spannung und das Adrenalin des Gruppefahrens Trainingseffekte, die man alleine nie erreichen würde. 

Jess Cerra ist eine Triathletin, die ihren Fokus in den vergangenen Jahren auf Straßenradrennen gelegt hat. „Ein Triathlet, der keine Straßenrennen fährt, vergibt sich die Chance, eine Menge über Geduld zu lernen, instinktiv zu reagieren und sich selbst in anderer Umgebung zu fordern“, sagt sie. „Zum Beispiel geht man im Rennen viele Male an seine Leistungsgrenze, man könnte es also als Training betrachten, um die Laktatschwelle zu verschieben.”

Verbessere deine Fahrtechnik 

In der Gruppe zu fahren erfordert ein gutes Gefühl für die Windrichtung, dafür, die Geschwindigkeit hinter anderen Fahrern einzuschätzen (im Fahrtwind), Achtsamkeit gegenüber den Gruppendynamiken und die Fähigkeit, den Oberkörper auch unter körperlichem Stress entspannt zu lassen. 

Das Gruppefahren lehrt Athleten sich zu entspannen, wenn sie sich nicht wohlfühlen und bereit zu sein, schnell zu reagieren. Die Fähigkeiten, die man sich beim Fahren in der Gruppe aneignet, schlagen sich in allgemein sichererem Fahren nieder, da Gruppefahren die Achtsamkeit gegenüber seiner Umwelt erhöht. Radfahrer müssen ihren Fokus von sich auf ihre Mitfahrer, auf die Straße vor sich und die potenziellen Renndynamiken, die kommen könnten, legen. Dieses „Achtsamkeits-Multitasking“ macht sie zu sichereren Radfahrer, die Gefahren besser vorhersehen können. Zudem schlagen sich die Fahrfähigkeiten bei hohen Geschwindigkeiten in besserer Fahrtechnik im fließenden Verkehr, auf schlechten Straßen und darin nieder, unerwarteten Hindernissen auszuweichen. Das alles trägt dazu bei, dass man sicherer unterwegs ist. 

Der beste Weg, um diese Fähigkeiten zu erwerben ist, mit dem Fahren in der Gruppe zu beginnen. Triathlet Tyler Butterfield ist in seiner Karriere einige Straßenrennen in Europa gefahren. „Das Wichtigste beim Radfahren und in jedem anderen Sport ist, dass man Spaß daran hat und ein offenes Ohr und einen offenen Geist, um zu lernen“, sagt er. „Radrennen ist großartig und macht Spaß! Es war leicht für mich, da ich in einem tollen Amateurteam in Europa mitgefahren bin, obwohl ich nicht einmal die Sprache konnte. Ich brauchte bloß die Erfahrung zu genießen, den besseren Fahrern im Team zu folgen und zu lernen, wie man in einer größeren Gruppe Rennen fährt. Diese Zeit ist mir immer noch in bester Erinnerung – und es waren die härtesten Rennen, die ich jemals gefahren bin!“ 

Baue dir ein soziales Netzwerk auf 

Gruppe fahren ist eine tolle Möglichkeit, um Kommunikation und Training zu verbinden. Tatsächlich wurde Radfahren in puncto potenzielle Netzwerk-Möglichkeiten schon mit Golf verglichen. Viele Männer und Frauen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere nehmen sich regelmäßig Zeit fürs Radfahren, um fit zu bleiben und Stress abzubauen. 

Manchmal ist das Tempo in der Gruppe gut mitfahrbar und die Athleten können sich unterhalten während der Fahrt. Das ist eine tolle Möglichkeit Leute kennen zu lernen, die deine Leidenschaft für den Sport teilen. Oft beginnen oder enden Gruppenausfahrten an einem Café, um dort die Konversation weiterzuführen und seine eben abgelieferte Leistung zu feiern. 

Obwohl man sich für Radrennen auch als Einzelstarter anmelden kann, möchten viele Athleten als Team starten. Das verleiht dem Rennen eine strategische Komponente, da einzelne Sportler für ein gemeinsames Ziel zusammenarbeiten. Das Rennen wird ein strategisches Schachspiel in dem jedes Mitglied zum Erfolg beiträgt, indem es die Stärken der Gruppe als ganze nutzt, um ein Teammitglied als Ersten über die Ziellinie zu bringen. Diese Teamdynamik schweißt die Fahrer zusammen und verleiht diesem Individualsport eine Kameraderie-Komponente. 

Cerra gefällt dieses Teamelement im Radrennsport sehr. „Es gibt kein besseres Gefühl als das, wenn dein Team als Einheit zusammenarbeitet“, sagt sie. „Dieses Gefühl von Stolz und etwas als Team geschafft zu haben, ist sehr befriedigend, sogar, wenn du dich selbst für einen Teamkameraden halb tot machst.“ 

Während Butterfield doch lieber beim Triathlon geblieben ist, gab es für Cerra kein Zurück: „Das Beste daran, Straßenradrennen zu fahren ist, dass man danach nicht mehr laufen muss – und das würde wohl keiner wirklich vermissen!“ 

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